Diebe, Lügner und Helden wie wir – Matthew Baker

 

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Thienemann Verlag in (15. Juli 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3522184236
Preis: EUR 14,99
Auch als TB (EUR 8,99) und eBook (EUR 11,99) erhältlich
Come in: Bücherei

Inhalt
Da das Geld knapp ist, droht die Familie Funes ihr Haus zu verlieren. Nicholas will dies um keinen Preis zulassen, denn im Garten steht der Baum seines verstorbenen Bruders. Daher scheint das plötzliche Auftauchen seines Großvaters ein Segen zu sein, denn der alte Mann spricht immerzu von wertvollen Erbstücken, die er für seine Tochter versteckt haben will. Seine Erinnerungen sind zwar inzwischen sehr lückenhaft, doch seine Hinweise haben die Zeit überdauert. Zusammen mit seinen Freunden Zeke und Jordan, macht sich Nicholas auf die Suche nach dem Schatz. Dass sie sich dabei aber alten Geisterhäusern, seltsamen Voodoo-Wahrsagerinnen und gruseligen Schmugglerleichen stellen müssen, hätte sie jedoch nicht gedacht. Doch was wäre dies für ein Abenteuer, wenn alles einfach wäre?

Meine Meinung
Das Leben ist gerade alles andere als einfach, denn seiner Familie fehlt das Geld. Nicholas muss mit ansehen, wie unglücklich seine Eltern sind, da sie nicht zusammen sein können. Sein Vater muss von ihnen getrennt leben um genug verdienen zu können, doch trotz all seiner Bemühungen droht der Verlust des Hauses. Auch in der Schule hat Nicholas es nicht einfacher. Da er als Mathegenie gilt, hat er einige Klassen überspringen dürfen und ist damit ein Außenseiter. Zum Glück hat er noch seine Geige und den Baum seines Bruders, der nach dessen Tod gepflanzt wurde. Wann immer Nicholas Rat braucht, schnappt er sich seine Geige und spricht durch die Musik mit seinem Bruder. Doch dann taucht sein Großvater bei ihnen auf, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde. Er spricht von wertvollen Erbstücken, die er damals für seine Tochter versteckte und von Hinweisen, die zu ihnen führen. Zum ersten Mal sieht Nicholas einen Hoffnungsschimmer, der alles zum Guten wenden könnte.

Damit beginnt auch das große Abenteuer. Ohne es zu wollen, findet Nicholas zwei Begleiter, die ihm bei der Suche nach den Erbstücken helfen wollen. Sie erhoffen sich einen Anteil um ihre Träume und Wünsch erfüllen zu können. Was aber zuerst als Zweckgemeinschaft entsteht, entwickelt sich immer mehr zu einer Freundschaft. Zwar haben die drei Jungs nach wie vor ihre eigenen Ziele, doch sie stehen für einander ein und halten bei Ärger auch den Kopf hin um den anderen zu helfen. Obwohl es unangenehm ist, teilen Nichoas, Zeke und Jordan ihre Geheimnisse schon bald miteinander, was ihre Freundschaft nur noch stärker macht.

Die Hinweise, denen die Jungs folgen, sind alles andere als leicht zu deuten. Doch mit viel Einfallsreichtum und Witz, aber auch einigen Missverständnissen, kämpfen sie sich voran. Sie sind gezwungen sich Gefahren zu stellen und Schwierigkeiten zu bewältigen, doch je mehr sie wagen, desto stärker wird der Bund zwischen ihnen. Schon bald sind die regelmäßige Besucher der Geisterhauses, schleichen durch alte Schmugglertunnel ihrer Heimat, stehlen Boote und besuchen Friedhöfe. Es wartet ein Abenteuer nach dem anderen und bringt sie ihrem Ziel näher.

Während Matthew Baker die Geschichte der drei Jungs und ihrer Suche erzählt, flechtet er auch die Geschichte von Großvater Rose und Opa Dykhouse ein. Diese alten Männer, die ein interessantes Leben hatten, wurden von ihren Familien ins Altersheim gesteckt, sind aber noch nicht bereit dort zu bleiben. Auch zwischen ihnen entwickelt sich eine freundschaftliche Beziehung. Sie haben zwar einen schlichten Umgang miteinander, doch darin steckt viel Sympathie.

Die Handlung an sich ist interessant aufgebaut, bietet sympathische Charaktere und auch gewisse Spannungsmomente. Die Entwicklung der Freundschaft wurde ebenfalls schön aufgezeichnet. Was mich allerdings gestört hat, war der Schreibstil. Ja, die Musik spielt in diesem Buch eine gewisse Rolle, verständlich. Doch der Autor hat dann echt übertrieben, als er überall Fachbegriffe auftauchen lies. Je mehr Nicholas im Schulorchester lernte, desto öfter tauchten die Begriffe aus. Erst waren es nur forte und piano, was laut oder leise heißen soll, doch mit der Zeit wurde es immer mehr. Irgendwann fühlte man sich deshalb im Lesefluss gestört. Hätte wirklich nicht sein müssen. Das Ende selbst war auch etwas enttäuschend. Es scheint, als wäre schnell noch alles abgehackt worden um endlich fertig zu werden.

Fazit
Eine interessante Idee über drei Jungs, die zu Freunden werden und sich auf eine Suche begeben, die ihnen ein großartiges Abenteuer beschert. Leider können die nervigen Einwürfe von Fachbegriffe und das echt schwache Ende, den vorgegebenen Rahmen nicht ganz ausfüllen, weshalb die Geschichte schwächer ausfällt, als sie hätte sein können.

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