Liebe keinen Montague – Stefanie Hasse



Reihe: Luca & Allegra 1
Taschenbuch: 213 Seiten
Verlag: Impress (1. September 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3551300676
Preis: EUR 12,99, als eBook 3,99
Come in: Rezensionsexemplar/Netgalley

Inhalt
Allegra und Jen wollen sich ein schönes Wochenende am Gardasee gönnen, dass daraus ein unglaubliches Abenteuer wird, hätte sie nicht gedacht. Bei ihren Erkundungen lernen sie sehr unterschiedliche junge Männer kennen, die ein großes Interesse an Allegra zu haben scheinen. Alessandro Capulet und Luca Montague gehören zu zwei verfeindeten Familien, die ein uralter Fluch miteinander verbindet. Was einst mit Romeo und Julia begann, hält bis heute an und lässt die Familien leiden. Ohne es zu wollen, findet sich Allegra in diesem Zwist wieder und hat eine Rolle zu erfüllen, doch um der Liebe willen ist sie bereit sich der Macht der Götter zu stellen.

Meine Meinung
Die Namen Capulet und Montague, aber vor allem Romeo und Julia, so wie deren Geschichte, dürften den Meisten zumindest im Groben bekannt sein. Daher ist die Neugier auf Stefanie Hasses Interpretation und Verarbeitung der dramatischen Liebesgeschichte recht groß.

An sich beginnt alles mit einem harmlosen Wochenendurlaub in Italien. Die Freundinnen Allegra und Jen haben sich in einem schönen Hotel in Lemone einquartiert und planen auch einen Besuch in Malcesine. Im Hotel lernen sie Alessandro Capulet kennen, den Sohn der Besitzer, mit dem sie sich anfreunden. Bereits da beginnt Allegra seltsame Schwingungen zu empfangen. Irgendwie fühlt sie eine Verbindung zu Alessandro, während er den Drang hat sie zu beschützen. In Malcesine begegnet sie schließlich auch Luca Montague, zu dem auch eine Verbindung entsteht. Obwohl es eine wirklich seltsame Situation ist, versteht Allegra nicht, weshalb Luca sie für sich beansprucht. Doch mit dieser Begegnung nimmt sie ihre Rolle in einem uralten Familienzwist ein und stellt sich einem Schicksal, das einst mit Romeo und Julia begann.

Dieses Schicksal, das von Romeo und Julia ausging, wird zurückgeführt auf die alten römisch/griechischen Götter, die einen Fluch aussprachen, unter dem die Familien nun leiden. Hier hat sich die Autorin wahrlich was einfallen lassen, denn diese Verbindung wurde wunderbar aufgebaut und erklärt. Dadurch wird klar, weshalb sich die Montagues und Capulets hassen. An so was hatte Shakespeare sicherlich nicht gedacht.
Die Idee des Fluches und seiner Funktion ist gut erklärt, was manche Punkte der Geschichte, dass auch in ein anderes Licht stellt. Stefanie Hasse muss sich hierbei viele Gedanken gemacht haben um dieses Konstrukt erstellen zu können.

Gut dargestellt wurden auch die Charaktere selbst. Manche sind auf den ersten Blick unsympathisch, verschlossen und aggressiv, doch mit der Zeit offenbaren sie ganz andere Seiten an sich. Plötzlich wird ihr Verhalten von zuvor erklärbar und verständlich. So entdeckt man an Alessandro, aber auch an Luca und dessen Cousins, ganz neue Seiten. Auch Allegra wächst über sich hinaus und entdeckt ihre kämpferische Seite. Obwohl sie in diese Familienfehde nur zufällig hinein stolpert, verschließt sie sich nicht vor der Situation. Sie nimmt alles an und versucht es zu verarbeiten. Manches ist einfach, anderes nagt an ihr. Etwas zwielichtig wurde dagegen der Charakter des Padre aufgestellt. An sich steht er zwischen den Familien, aber manchmal deutete einiges darauf hin, dass er sehr viel mehr weiß und tut. Was genau seine Rolle ist und welche Macht er besitzt, ist bisher unklar.

Macht und Fähigkeiten sind starke Punkte, die schließlich zentrale Rollen einnehmen. Zu Beginn der Geschichte war alles eher mysteriös und verborgen hinter Schleiern. Es hat Spaß gemacht das Mysterium zu erkunden und mehr über die Familien und ihre Schicksale zu lernen. Dann allerdings, hat Stefanie Hasse die Magie in die Handlung eingebunden. Plötzlich hatten alle Fähigkeiten, die sie gegeneinander einsetzen können oder vor einander verbergen. Zum Ende hin spielte die Magie immer größere Rollen, was irgendwie schade ist. Dadurch verschwand nämlich die wunderbar mysteriöse Atmosphäre, die zu Beginn herrschte. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass die Autorin den mystischen Pfad beibehalten hätte, statt stärker auf das Fantastische zu setzen. Meiner Meinung nach hätte die Handlung dadurch weniger an Spannung verloren und auch das geheimnisvolle stärker beibehalten.

Fazit
Ein uralter Fluch, der den Nachfahren von Romeo und Julia die Möglichkeit auf ein glückliches Leben nimmt. Spannend und emotional erzählt, hat Stefanie Hasse die alte Geschichte mit neuen Ideen kombiniert und in die heutige Zeit gebracht. So dürfen an Stelle des legendären Paares nun andere nach dem Glück greifen, auch wenn das Schicksal gegen sie spielt.

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