Der Monstrumologe – Rick Yancey


Reihe: Der Monstrumologe 1
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (25. September 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3785760406
Preis: nur noch gebraucht erhältlich
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Inhalt

Als im Jahr 2007 ein Autor ein Seniorenheim besucht, bekommt er vom Leiter die Tagebücher des Verstorbenen William James Henry, da er aus dem Inhalt nicht schlau wird. Auch der Autor kann kaum glauben, was auf den Tagebuchseiten festgehalten wurde. Darin behauptet William Henry, dass er 1876 geboren wurde. Als Will Henry wurde er im jungen Alter zum Waisen, bis sich Doktor Pellinore Warthrop seiner annahm. Mit 12 ist er dessen Schüler und Mitarbeiter, von da an hat er viel Verrücktes und Außergewöhnliches erlebt, denn der Doktor ist Monstrumologe. Er ist der Doktor des Grotesken und beschäftigt sich mit Wesen, von denen die Menschen nicht einmal in ihren Alpträumen wissen wollen.

Meine Meinung

Alles beginnt in einem Seniorenheim. Ein Autor besucht den Leiter, um ihn für seine Hilfe an einem Projekt zu danken und erhält seltsame Tagebücher des Verstorbenen William James Henry. Der Leiter glaubt, dass es sich dabei um den Entwurf eines äußerst seltsamen Buches handelt. Der Autor verspricht, sich die Bücher anzusehen. So taucht er ein in eine seltsame Geschichte und beginnt das erste Buch zu lesen.

Es ist 1888 und der Waisenjunge Will Henry arbeitet nun für Doktor Pellinore Warthrop. Nachdem seine Eltern ums Leben gekommen sind, hat der Doktor ihn bei sich aufgenommen, war sein Vater doch zuvor der Assistent des Doktors. Will Henry muss nicht nur mit den Launen des Doktors klarkommen, die sich andauernd ändern, sondern auch mit dessen Arbeit als Monstrumologe, bei der er ihn unterstützen muss. Für einen 12-jährigen, der den Verlust seiner Eltern noch nicht verkraftet hat, ist dies doch ziemlich hart. Seine einzige Erinnerung an seine Familie ist ein Hut, der ihm allerdings zu klein geworden ist und an den er sich doch verzweifelt klammert

Doktor Pellinore Warthrop könnte man leicht in die Kategorie “verrückter Wissenschaftler” zuordnen. Genau wie sein Vater ist er Monstrumologe geworden. Ständig wuselt er herum und sucht nach Ungewöhnlichem. Warthrop ist sehr belesen und kann sich unheimlich viel merken. Alles Unbekannte fasziniert ihn, weshalb er auch mal die Menschen um sich herum vergisst. Dies erkennt man vor allem an seinem Verhalten Will gegenüber. Er lässt den Jungen schuften und vergisst, dass dieser auch Bedürfnisse hat. Er hetzt den Jungen herum und erwartet, dass er alles in Hand umdrehen schafft, wie es sein Vater tat. Selbst in den gefährlichsten Situationen setzt er den Jungen ein, ohne sich zu fragen, ob sich dieser möglicherweise fürchtet.

Dieses erste Abenteuer um Will Henry und den Doktor, beschäftigt sich mit den geheimnisvollen Wesen der “Anthropophagen”. Diese Wesen leben unter der Erde und bewegen auch durch Gänge, die sie sich selbst angelegt haben. Doch auch über der Erde sind sie durchaus gefährlich und tödlich. Eine Horde von ihnen taucht in New Jerusalem auf und bedroht die Bevölkerung. Da der Doktor allein mit ihnen nicht fertig wird, holt er sich Hilfe von John Kearns, einem begnadetem, aber auch skrupellosen Jäger.

Rick Yancey hat hier eine wirklich ungewöhnliche Geschichte geschrieben, die den Auftakt zu einer ganzen Reihe bildet. Monstrumologe ist sicherlich kein alltäglicher Beruf, vor allem aber einer, den sicherlich die Wenigsten ausüben wollen. Die Idee dahinter ist wirklich gut durchdacht und schafft Platz für viele Fortsetzungen, denn Monster gibt es schließlich viele, wenn auch nicht alle bekannt sind.

Die Monsterjagd gestaltet der Autor mit reichlich Spannung, auch wenn dabei nicht unbedingt alles glattläuft. Rick Yancey beschreibt dabei wirklich detailreich, jedoch nicht übertrieben. An manchen Stellen ist die Fantasie des Autors ziemlich erschreckend, vor allem da dies ja mehr oder weniger einem kleinen Jungen zugetraut wird bzw. durch seine Augen gesehen wird. Wobei hier der Leser ja auch im Blick behalten sollte, dass alles zum Ende des 19. Jahrhunderts spielt, wo viele Kinder arbeiteten, um der Familie zu helfen. Deshalb erscheint Will Henry ja auch an manchen Stellen erwachsener als er ist, nur selten kommt sein wahres Alter durch.

Das Buch ist mitreisend geschrieben, dass man einfach nicht aufhören will zu lesen. Man will wissen, was hinter diesen Wesen steckt und natürlich wie die Protagonisten diese töten wollen. Das Geheimnis dahinter ist irgendwie gruselig und ekelhaft, so wie dem Menschenleben gegenüber ziemlich abschätzig gegenüber stehend.

Das einzig negative an diesem Buch ist sicherlich der Charakter des Doktors. Sein Genörgel ist übertrieben dargestellt und seine Kritik an Will Henry auch. Man will ihm eine klatschen dafür, dass er das Kind so mies behandelt.

Fazit

Ein Doktor und ein Junge begeben sich auf die Jagd nach einem menschenfressendem Monsterrudel. Eine seltsame Geschichte, die noch viele weitere und verrückte Abenteuer verspricht.

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