Das Geheimnis von Tylandor – Matthias Sachau
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: dtv Verlag (20. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423761277
Preis: EUR 14,95 (nur noch gebraucht erhältlich)
Come in: Bücherei
Inhalt
Einst war Tylandor eine Stadt voller Magie und Zauber, doch dann kam das große Unglück. Vor mehr als 1000 Jahren verschwanden alle Bewohner über Nacht. Es konnte nie herausgefunden werden, was tatsächlich geschehen war. Nach und nach wurde die Stadt wieder besiedelt. Man versuchte die Magie wieder zum Leben zu erwecken, doch niemand schien die Gabe dafür in sich zu tragen. Doch dann ziehen Timur und sein Vater nach Tylandor und durch einen Zufall entdeckt der Junge die Magie. Seil Olisam ist überaus stark, weshalb alte dunkle Mächte seinetwegen erneut zum Leben erwachen. Als schließlich die ganze Stadt in Gefahr gerät, müssen Timur und seine Freunde das Geheimnis von Tylandor lösen, um alle beschützen zu können.
Meine Meinung
Tylandor war eine unglaubliche Stadt. Angefüllt von Magie und voller Schüler, die willig waren diese zu erlernen. Doch dann verschwand die ganze Bevölkerung über Nacht und hinterließ ein großes Geheimnis. Ihre magischen Utensilien und Bücher blieben zurück, doch es gibt niemanden, der in der Lage ist, diese zu nutzen.
Inzwischen ist Tylandor wieder bewohnt. Aufgeteilt unter drei Herrschern, die alle ihre eigenen Ziele verfolgen. Der Versuch, die Magie wieder ins Leben zu rufen, wird weiterhin hart angestrebt. Die magische Gilde, vorwiegend auch schwach begabten Zauberern bestehend, hofft unter den Kindern neue Begabte zu finden. Dafür haben sie eigens ein Schulfach gebildet, bei dem sich die Kinder mit den magischen Hinterlassenschaften beschäftigen. Zum Frust aller jedoch, bislang erfolglos.
Doch dann zieht Timur mit seinem Vater in die Stadt. Sie kommen aus dem Stadtteil Foigor, einem Armenviertel vor den Mauern der Stadt. Dadurch gelten sie als ausgestoßen, denn anders als alle anderen Bewohner von Tylandor, fürchten die Foigor nicht das Wasser und sind gute Schwimmer, was andere einfach nur als ekelerregend betrachten.
Durch einen Zufall entdeckt Timur den Zugang zu einem magischen Raum, wodurch sein Olisam, seine Magie, erwacht. Plötzlich ist er Schüler des Vorsitzenden der magischen Gilde und hat Zugang zu Orten, von denen er nicht einmal zu träumen wagte. Allerdings entdeckt Timur auch Dinge, die er seinem Lehrer verschweigt, denn dieser scheint nicht so kompetent zu sein, wie er sich gibt. Zudem tut er etwas, was dem jungen Lehrling allzu sehr missfällt.
Mit der Entdeckung der Magie findet Timur auch Freunde. Zu dem Zeitpunkt ahnen allerdings weder er noch sie, welche Macht er besitzt. So ist Malakin zuerst jemand, der Timur durch die Gegend schubst, eher er über seinen Schatten springt und dann doch Freundschaft will, auch wenn er dafür seine alten „Freunde“ hinter sich lassen muss. Julina hingegen, hat ganz eigene Gründe um mit den Jungs befreundet zu sein. Später offenbart sie eine ganz Verbindung, die etwas völlig Unerwartetes mitbringt.
Matthias Sachau hat sich große Mühe gegeben, dem Leser einen rundum Blick zu bieten. Ob nun die verwinkelten Straßen der Stadt oder die Hintergründe der Charaktere, zu allem lassen sich Informationen finden. Diese sind so geschickt in die Handlung eingeflochten, dass man deren Erhalt kaum wahrnahm. Nichts war zu viel, an keiner Stelle fühlte man sich überladen.
Die magische Geschichte von Tylandor ist gut gestrickt und voller Geheimnisse, in sich aber durchaus stimmig. Nach und nach fügt Timur die Puzzlestücke zusammen und erfährt schließlich, was vor all der Zeit tatsächlich geschah. Dieses Wissen hilft auch zu verstehen, weshalb die Stadt nun erneut in Gefahr schwebt.
Der Autor sorgt für tolle Atmosphäre und lässt die Geschichte, durch das Interesse des Lesers, fließen. Durch indirekte Spannung, den Wechsel der Erzählperspektiven und durch unerwartete Wendungen, wird die Leselaune hochgehalten. Ein klein wenig schade finde ich daher das schnelle Ende. Meiner Meinung nach wurde die Gefahr zu schnell abgewendet und dazu auch noch zu einfach. Da hätte ich mehr erwartet, denn das, was voranging, versprach mehr. Das Ende selbst ist zwar auf gewisse Weise abgeschlossen, aber gleichzeitig auch offen für mehr. Jetzt bleibt es dem Autor überlassen, ob er Timur ein weiteres Abenteuer gewähren will.
Fazit
„Das Geheimnis von Tylandor“ basiert auf einer tollen Idee, die schließlich zu einer fesselnden Geschichte geworden ist. Zusammen mit Timur, darf der Leser die Magie entdecken und die damit verbundene Verantwortung und Historie auf sich nehmen. Spannend bis zuletzt, wird ein zufriedenstellendes Ende geboten, jedoch mit der Offenheit für weitere Abenteuer.