Abyssos – Jan Aalbach



Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (16. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492269452
Preis: TB nur noch gebraucht, als eBook 9,99 €
Come in: Kauf

Inhalt

Nach all seinen Verlusten steht der Notarzt Pit Zuckmayer kurz davor sein Leben zu beenden, doch ein Einsatz bewahrt ihn davor. Im Berliner Bahnhof liegt ein Mann auf den Gleisen, dem die Beine fehlen. Bevor Zekarias seinen letzten Atemzug macht, warnt er Pit vor den Domen und kratzt ihn. Kurz darauf findet der Notarzt einen USB-Stick in seiner Kleidung, auf dem sich seltsame Dateien über Blut befinden. Als er jedoch versucht mehr über den Verstorbenen in Erfahrung zu bringen, taucht ein gewisser Ahiman mit seinen Untergebenen bei ihm auf und verlangt die Herausgabe des Datenträgers. Da Pit sich weigert, verwandeln sie sein Leben in einen Alptraum. Plötzlich wird er des Mordes beschuldigt und muss fliehen. Nasrin, Zekarias Schwester, steht ihm in dieser Zeit bei, denn auch sie ist auf der Suche nach Antworten. Doch je mehr sie über das Ganze erfahren, desto geheimnisvoller scheint die Welt um sie zu werden.

Meine Meinung

Nachdem ich „Phoenix“ geliebt hatte, wollte ich auch unbedingt dieses Buch lesen. Ralf Isau hat es ja ebenfalls unter seinem Pseudonym veröffentlicht und die Handlung spielt in derselben Welt, wie die des Vorgängerbuches. Nicht nur das, Elias Meerbaum lässt sich hier auch antreffen, diesmal aber mehr im Hintergrund.

In die Rolle des Protagonisten schlüpft hier der Notarzt Pit Zuckmayer. Wobei er zu Beginn bereits am Boden liegt und kurz davor steht sich selbst das Leben zu nehmen. Der Verlust seiner Frau und seines Kindes setzen ihm zu. Doch obwohl sein Lebenswille nur noch schwach ist, versucht er anderen zu helfen. So auch beim Einsatz im Berliner Hauptbahnhof, wo für ihn etwas ganz Neues beginnt.

Es sollte ein Einsatz wie jeder andere sein, doch etwas stimmt ganz und gar nicht. Ein Mann liegt auf den Gleisen, ihm fehlen die Beine, doch nirgendwo sind sie zu sehen, stattdessen ist da Sand. Er warnt Pit vor den Domen und sagt ihm, er solle der Spur des Blutes folgen. Und plötzlich hat Pit, der kurz zuvor nur daran dachte sein Leben zu beenden, ein neues Ziel vor Augen. Er will unbedingt das Geheimnis um Zekarias und die Domen aufdecken.

Doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse und Pit wird zum Mordverdächtigen, während sein eigenes Leben in Gefahr gerät. In ihm gehen auch plötzlich Veränderungen vor und ein uraltes Erbe erwacht. Zum Glück ist Nasrin, die Schwester von Zekarias, da, um ihn durch den Prozess zu führen und ihm zu helfen. Allerdings sind sie beide auf der Flucht, denn die Mörder von Zekarias sind nun auch hinter ihnen her, haben sie doch von etwas erfahren, was sie nie hätten wissen dürfen.

Während Pit und Nasrin sich von Anhaltspunkt zu Anhaltspunkt angeln, sind ihnen ihre Verfolger stets auf der Spur. Immer wieder kommen sie ihnen gefährlich nahe und sie müssen kämpfen, doch mit viel Glück gelingt ihnen die Flucht. Dabei lernt Pit seine neuen Fähigkeiten besser kennen und kann sie geschickter einsetzen. Irgendwann gehören sie zu ihm, als wären sie schon immer ein Teil von ihm.

So interessant eine Jagd nach Hinweisen auch erscheint, ihre Ausgestaltung ist leider nicht im Vergleich zu der in Phoenix. Zwar führt der Autor erneut zu interessanten Orten, doch das Überraschende und geheimnisvoll Fremde fehlt irgendwie. Die Faszination auf dem Vorgängerbuch ist hier leider kaum zu finden. Vielleicht liegt es an der fehlenden Mystik, doch dem Buch gelingt es einfach nicht mit seiner Spannung zu überzeugen.

Die übernatürlichen Elemente stehen hier stärker im Vordergrund und werden auch öfter ausgespielt. Dabei lassen sie manches leider zu einfach erscheinen, weshalb ein Teil der Spannung verloren geht. Traurigerweise wirken die Offenbarungen darum wer oder was sie sind und was geplant ist, eher als Dämpfer. Das fesselnde Etwas geht verloren, weshalb auch das Einbinden von Elias die Sache nicht retten kann.

Dann ist da noch die Sache mit Pit und Nasrin. Zu Beginn der Handlung ist Pit bereit zu sterben, weil seine große Liebe gestorben ist. Am Ende macht er Nasrin einen Heiratsantrag und ist überglücklich. An sich keine schlechte Entwicklung, doch wenn man bedenkt, dass dazwischen höchstens einige Wochen lieben, ging es echt schnell. Plötzlich ist der Schmerz der Vergangenheit vergessen. Es wirkte seltsam. Da hat er Nasrin einige Male nackt gesehen und schon ist es Liebe.

Ich weiß, Phoenix und Abyssos sind zwei verschiedene Bücher, doch irgendwie versucht man sie miteinander zu vergleichen da sie von einem Autor stammen. Es ist schade, dass das eine so genial, überraschend und spannend ist und das andere nicht im Geringsten an das Niveau rankommt. Es ist mir ein Rätsel, wie die Umsetzungen der Ideen so verschieden ausfallen können.

Fazit

Trotz der guten Ideen und der Einbindung einiger Mythen, kann Abyssos nicht wirklich überzeugen. Das Wundersame, was Phoenix so besonders gemacht hatte, lässt sich in dieser Handlung einfach nicht finden. Auch der Protagonist zeigt eine schwache Performance, was dazu führt, dass Überraschungen zur Mangelware werden. Leider ein schwacher Roman, der ruhig ausgelassen werden kann.

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